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Das Leben ist ein Waschsalon


Wenn Ihnen so lesetechnisch gesehen der Sinn nach gar nichts steht, das Eine ist zu anspruchsvoll, das Andere zu schwermütig und das Dritte zu schwermütig, dann sollten Sie es echt mal mit „Nicht jeder Fleck muss weg“ probieren. Das ist ein echtes Lese-..  

Das Leben ist ein Waschsalon

Schon mal in einem Waschsalon gewesen? Nein? Sorry, aber dann haben Sie echt was verpasst. Gut, das Vergnügen ist nicht preiswert. Das kriege man auch unter Berücksichtigung der Anschaffungskosten für so ein kleines Wunderwerk wie es eine Waschmaschine ja nun mal ist zu Hause wahrscheinlich trotzdem günstiger hin, aber die Atmosphäre? Stellen Sie sich das vor: Menschen aus aller Herren Länder und sozialer Schichten vereint mit dem Ziel: Unsere Wäsche soll sauber werden. Da liegt ein Duftgemisch der verschiedensten Waschmittel und Weichspüler in der Luft, das kann man nicht beschreiben, das muss man erleben.

Leider sind die meisten Waschsalonbetreiber augenscheinlich ziemlich unromantische bis ungemütliche Typen. Sie knallen einfach die Wände voll mit Waschautomaten und Trocknern und mit ein bisschen Glück gibt’s noch eine Mangel. Und dann ist auch schon Schluss mit allem Luxus und aller Romantik. Und jemand, der einem bei der Bedienung der Gerätschaften behilflich ist, na, den suchen Sie in der Regel dann sowieso vergebens.

Da lob‘ ich mir Freddy Leck alias Dirk Martens. Für ihn und seinen Waschsalon könnte ich doch tatsächlich nach Berlin-Moabit ziehen. Und dass, wo ich nicht wirklich der Berlin-Fan bin und keinen blassen Schimmer habe, wo da irgendwo Moabit ist. Dieser Mensch scheint ja wirklich ein echter Homophiler zu sein (ja, schwul ist er auch), nämlich einer echter Menschenfreund (Sie verstehen doch Griechisch, ja?)

Es geht ja nicht nur darum, wie er mit den verschiedenen Typen, die seinen Waschsalon (okay eigentlich sollte man wohl eher von einem Tempel der Wäschepflege sprechen) umgeht, sondern auch um die Art, wie er von ihnen berichtet. Da wird nicht über Macken und Eigenheiten hergezogen, sondern witzig, liebe- und verständnisvoll berichtet, ebenso wie über sein eigenes Leben.

Wenn Ihnen so lesetechnisch gesehen der Sinn nach gar nichts steht, das Eine ist zu anspruchsvoll, das Andere zu schwermütig und das Dritte zu schwermütig, dann sollten Sie es echt mal mit „Nicht jeder Fleck muss weg“ probieren. Das ist ein echtes Lese-Highlight und wird Ihnen garantiert manch‘ amüsante, nachdenkliche und unterhaltsame Stunde spendieren.

Und ja, vielleicht treffen wir uns ja tatsächlich mal in Berlin-Moabit. Wenn schon nicht zur Lesestunde, dann eben doch zum Waschen. Das Erlebnis möchte ich mir doch mal gönnen.

Bevor wir uns jetzt auf die (Pilger-)Reise machen, hier noch die Basics: „Nicht jeder Fleck muss weg“ von Freddy Leck ist im Patmos Verlag erschienen und kostet 17,99 Euro.

 



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