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Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

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Erstens kommt’s anders …


Vorab: Habe ich Ihnen jemals ein Buch vorgestellt, von dem ich am Ende gesagt habe: „Lassen Sie die Finger davon!“? Nein? Gut, dann also keine Angst vor „Lola Bensky“ und dieser Buchbesprechung.  

Erstens kommt’s anders …

Vorab: Habe ich Ihnen jemals ein Buch vorgestellt, von dem ich am Ende gesagt habe: „Lassen Sie die Finger davon!“? Nein? Gut, dann also keine Angst vor „Lola Bensky“ und dieser Buchbesprechung.

Es stimmt zwar: Auf eine gewisse Art war ich ent-täuscht, denn der Klappentext: „Lola Bensky ist neunzehn als Keith Moon von The Who vor ihrer Augen die Hosen runterlässt und Cher sich ihre falschen Wimpern borgt. Es sind die Sixties, und Lola ist als Reporterin in London und New York unterwegs, um Interviews mit Musikern zu führen. Sie unterhält sich mit Mick Jagger über Sex und Diäten, mit Jimi Hendrix über Mütter, Gott – und Lockenwickler.“ hat mich vermuten lassen, dass dies doch ein nettes „ist unterhaltsam und tut nicht weh“ Buch für entspannte Abend- und Nachtstunden wäre. Aber wie gesagt: Ich bin einer Täuschung unterlegen.

Denn Lola ist nicht die unbeschwerte 19jährige wie ich es gewesen bin. Ihre Eltern haben die Vernichtungslager der Nazis er- und überlebt und dieses Leben der Eltern liegt wie ein Schatten auf Lola. Sie ist nicht in „behüteten“ Verhältnissen aufgewachsen, denn auf eine gewisse Art sind ihre Eltern ver- und zerstört. Immer wieder kommt Lola in ihren Interviews auf das Leben ihrer Eltern zu sprechen und gibt uns damit Einblicke in Leben und Zeiten, die wir vielleicht in dieser Härte nicht erleben wollen. Ganz ehrlich: Manchmal habe ich mich schon gefragt, ob ich das wirklich zu Ende lesen will, weil es so berührend, teils erschütternd und verstörend war, sich mit den Erinnerungen von Lolas Eltern auseinandersetzen zu müssen. Aber irgendwie hat es mich gepackt und ich muss sagen: Am Ende habe ich es nicht bereut.

Lola Bensky“ wäre jetzt nun nicht gerade das Buch, das ich meiner Mutter empfehlen würde, aber für alle, die ein wenig auf Klatsch und Tratsch aus den Sixties aus sind und nicht vor den Realtitäten zurückschrecken kann ich nur sagen: Leute, das solltet Ihr lesen.

Der Roman von Lily Brett ist im Suhrkamp Verlag erschienen und kann für 19,95 Euro versandkostenfrei in jeder Moewes Buchhandlung bestellt werden.



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